Der Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 2 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 349; auch Reichstagswahlkreis Schwerin-Wismar genannt) war der zweite Reichstagswahlkreis für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.
Inhaltsverzeichnis
1Wahlkreiszuschnitt
2Abgeordnete
3Wahlen
3.11867 (Februar)
3.21867 (August)
3.31871
3.4Ersatzwahl 1871
3.51874
3.61877
3.71878
3.81881
3.91884
3.101887
3.11Ersatzwahl 1889
3.121890
3.131893
3.141898
3.151903
3.16Ersatzwahl 1904
3.171907
3.181912
4Literatur
5Einzelnachweise
Wahlkreiszuschnitt
Der Wahlkreis umfasste zu den Wahlen zum Reichstag des Norddeutschen Bundes: Die Domanial-Ämter Bützow-Kühn, Dargun-Gnoien-Reusalen, Doberan, Goldberg-Plau, Güstrow-Rossewitz, Lübz-Marnitz, Ribnitz, Schwaan, Stavenhagen, Sülze, Toitenwinkel, Marin-Tempzin-Sternberg-Neukloster und Wredenhagen sowie die dazu gehörigen Güter.[1]
Der Wahlkreis umfasste bei den Wahlen zum Reichstag des deutschen Kaiserreichs den Aushebungsbezirk Schwerin ohne die Landgemeinden Hof- und Neu-Garbow, Kladrum, Hof und Dorf Groß-Niendorf, Runow und Zölkow, den Aushebungsbezirk Wismar ohne die Landgemeinde Beckerwitz, die Landgemeinde Wendorf aus dem Aushebungsbezirk Doberan, die Landgemeinden Dinnies und Klein-Pritz aus dem Aushebungsbezirk Parchim sowie die Landgemeinden Hof und Dorf Woserin, Hohenfeld und Schlowe aus dem Aushebungsbezirk Güstrow.
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 10.239. 180 Stimmen waren ungültig.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Edo Heinrich von Thünen
NLP
7364
0
0
1867 (August)
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 4972.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Edo Heinrich von Thünen
NLP
3163
0
0
1871
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 25.179. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 12.815, 368 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 52,4 %.
Da Karl Prosch auch im Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 1 gewählt worden war, nahm er das Mandat nicht an und es kam zu einer Ersatzwahl. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 11.267, 33 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 44,9 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Karl Christian Heinrich Westphal
NLP
7940
0
0
von Langen
K
3267
0
0
S
45
0
0
0
Sonstige
15
0
0
1874
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 21.525. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 14.745, 83 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 68,9 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Anton Haupt
NLP
8774
0
0
Schuhmacher
K
4180
0
Domänenpächter
C. Finn
S (Lass)
1764
0
Zimmerer
0
Sonstige
27
0
0
1877
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.722. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 17.213, 78 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 76,1 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Bernhard Heinrich Wehmeyer
NLP
9877
0
0
von Wrisberg
K
4320
0
Domänenpächter
C. Finn
S (Lass)
2802
0
Zimmerer
0
Sonstige
14
0
0
1878
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.717. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 14.094, 28 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 62,2 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
7008
0
0
Bock
K
6510
0
Domänenpächter
S
572
0
0
0
Sonstige
4
0
0
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 16.421. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 72,3 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
9430
0
0
Bock
K
6991
0
Domänenpächter
1881
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.563. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 13.394, 55 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 62,2 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
6685
0
0
Bock
K
6240
0
Gutsbesitzer, Welzin
Hasenclever
S
453
0
0
0
Sonstige
16
0
0
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 17.077, 73 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 76,0 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
9870
0
0
Bock
K
7207
0
Gutsbesitzer, Welzin
1884
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.947. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 16.358, 72 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 71,6 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Anton Haupt
NLP
7508
0
0
K
7677
0
0
S
1170
0
0
0
Sonstige
3
0
0
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 18.807, 130 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 82,5 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Anton Haupt
NLP
10.525
0
0
K
8282
0
0
1887
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.634. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 19.034, 41 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 80,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Anton Haupt
NLP
8866
0
0
K
7576
0
0
S
2568
0
0
0
Sonstige
24
0
0
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 19.024, 213 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 81,4 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Anton Haupt
NLP
10.661
0
0
K
8363
0
0
Ersatzwahl 1889
Anton Haupt verstarb am 26. März 1889. Daher wurde eine Ersatzwahl notwendig. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.295. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 15.590, 32 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 64,3 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Rudolf Brunnengräber
NLP
5560
0
0
K
5972
0
0
S
4039
0
0
0
Sonstige
19
0
0
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 14.578, 254 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 61,0 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Rudolf Brunnengräber
NLP
7673
0
0
K
6905
0
0
1890
Otto Büsing erhielt die Unterstützung der NLP sowie der DF. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.779. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 19.219, 124 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 80,8 %.
In der Stichwahl riefen die Konservativen zur Wahl von Otto Büsing auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 20.006, 101 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,1 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
11.693
58,7 %
0
Theodor Schwartz
SPD
8212
41,3 %
0
1893
Erneut erhielt Otto Büsing die Unterstützung von NLP und FVP. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 25.276. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 19.756, 82 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 78,2 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Gustav von Viereck
Kons
6723
34,2 %
0
Otto Büsing
NLP
6071
30,8 %
0
Graf Basewitz
MRP
105
0,5 %
0
Groth
SPD
6743
34,3 %
Redakteur aus Bielefeld
0
Sonstige
32
0,2 %
0
Der liberale Wahlverein (NLP und FVP) rief in der Stichwahl zur Wahl des konservativen Kandidaten auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 19.145, 218 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 75,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Gustav von Viereck
Kons
10.174
53,8 %
0
Groth
SPD
8753
46,2 %
Redakteur aus Bielefeld
1898
Otto Büsing wurde von NLP. FVP und FVg unterstützt, Gustav von Viereck auch vom BdL. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 27.184. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 21.948, 107 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 80,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Gustav von Viereck
Kons
5491
25,1 %
0
Otto Büsing
NLP
6395
29,3 %
0
Graf von Bernstorff
MRP
97
0,5 %
Gutsbesitzer, Regierungsrat a. D.
Groth
SPD
9828
45,0 %
Redakteur aus Bielefeld
0
Sonstige
30
0,1 %
0
In der Stichwahl riefen die Konservativen zur Wahl von Otto Büsing auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 22.697, 163 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 83,5 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
11.930
52,9 %
0
Groth
SPD
10.604
47,1 %
Redakteur aus Bielefeld
1903
Regierungsrat Dröscher wurde von Konservativen und BdL unterstützt. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 28.357. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 24.022, 144 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Wilhelm Dröscher
Kons
6732
28,2 %
0
Otto Büsing
NLP
6704
28,1 %
0
MRP
54
0,2 %
0
Groth
SPD
10.380
43,5 %
Redakteur aus Bielefeld
0
Sonstige
8
0,0 %
0
Der liberale Ortswahlverein rief zur Wahl von Dröscher in der Stichwahl auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 23.844, 507 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,1 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Wilhelm Dröscher
Kons
11.730
50,3 %
0
Groth
SPD
11.607
49,7 %
Redakteur aus Bielefeld
Ersatzwahl 1904
Nachdem die Wahlprüfungskommission des Reichstags Dröschers Wahl für ungültig erklärt hatte, legte dieser sein Mandat nieder und es kam zu einer Ersatzwahl. Eigentlich sollte Dröscher erneut kandidieren, er wurde jedoch krank und stand nicht mehr zur Verfügung. Konservative und BdL benannten daher den Generalsekretär des Deutschen Landwirtschaftsrates, Heinrich Dade als Kandidaten. Die liberalen Parteien unterstützten erneut Büsing. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 28.613. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 24.878, 210 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 86,9 %.
In der Stichwahl riefen die Konservativen zur Wahl Büsings auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 25.101, 573 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 87,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Otto Büsing
NLP
13.315
54,3 %
0
Otto Antrick
SPD
11.213
45,7 %
0
1907
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 29.178. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 26.547, 213 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 91,0 %.
In der Stichwahl rief die FVP zur Wahl von Dröscher auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 26.340, 613 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 90,3 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Wilhelm Dröscher
Kons
15.456
60,1 %
0
Franz Starosson
SPD
10.271
39,9 %
0
1912
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 30.486. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 27.822, 344 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 91,3 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Witt
Kons
6548
23,8 %
Maschinenfabrikant aus Schwerin
Julius Heinrich Zimmermann
NLP
9065
33,0 %
0
Franz Starosson
SPD
11.863
43,2 %
0
0
Sonstige
2
0,0 %
0
In der Stichwahl unterstützen Konservative und BdL Zimmermann. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 27.961, 669 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 91,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Julius Heinrich Zimmermann
NLP
14.592
53,5 %
0
Franz Starosson
SPD
12.700
46,5 %
0
Literatur
Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S.1363–1366.
Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 286–287.
L. Gerschel: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883, 1883, S. 167, Digitalisat.
Einzelnachweise
↑Verordnung, betreffend die Wahl von Abgeordneten zu einem in Folge des Bündnisses mit Preußen zu berufende Parlament vom 29. November 1866 (RegBl. S. 314, Nr. 51, Anlage A, S. 322), Digitalisat.