Opferwurst
Als Opferwurst wird eine Wurst bezeichnet, die zur Vorbereitung des Wassers, in dem weitere Würste erhitzt werden sollen, zerkleinert in ebendiesem Wasser kocht.[1]
Dabei soll sich das Wasser mit Salz, Aromen und Fett sättigen, sodass beim Erwärmen der weiteren Würste bei diesen kein Geschmacksverlust[2] entsteht.[3] Dies ist jedoch vorrangig nur bei größeren Mengen zu erhitzender Würste sinnvoll und auch nur dann, wenn die Würste nicht für den unmittelbaren Verzehr erhitzt werden, sondern gegebenenfalls bis zu mehrere Stunden in dem auf Temperatur gehaltenen Wasser verbleiben sollen.
Der Begriff „Opferwurst“ ist eine Wortschöpfung unserer Tage. Im Jahr 2005 war der Begriff noch so speziell, dass er Gegenstand einer Quizfrage in der Fernsehserie Genial daneben war.[4] Einer breiteren Öffentlichkeit wurde der Begriff erst durch zwei Sachbücher des österreichischen Physikers Werner Gruber bekannt. Die Opferwurst ist seither immer wieder Thema von wissenschaftlichen und kulinarischen Betrachtungen.
Literatur
- Werner Gruber: Unglaublich einfach. Einfach unglaublich. Ecowin Verlag, Salzburg 2006, ISBN 3-902404-37-X
- Werner Gruber, Die Genussformel – kulinarische Physik, Salzburg 2008, ISBN 978-3-902404-59-6.
- Wolfger Pöhlmann: Es geht um die Wurst: Eine deutsche Kulturgeschichte, Knaus Verlag, München 2017, ISBN 978-3-8135-0710-2.
- Andreas Döllerer: Das Wirtshaus - Rezepte und Geschichten aus dem Salzburger Land, Christian Brandstätter Verlag, 2021, ISBN 978-3-7106-0541-3
Weblinks
- WAS BRINGT DIE OPFER-WURST? bei weisswurstbayern.de
- Folge 26 der FM4 ScienceBusters vom 30. März 2008
- Martin Rohrhofer: Die Physik heißer Würstel. In: nachrichten.at. OÖ. Online GmbH & Co.KG., 27. September 2008, abgerufen am 15. Dezember 2017: „Als Lösung für dieses Problem schlage ich die Opferwurst vor“, dozierte Gruber, „man zerkleinert eine Wurst, lässt sie mitkochen. Und erst in die gesättigte Lösung wird die Wurst gelegt, die man essen will.“
