Moto Guzzi Bellagio

Moto Guzzi

Bellagio Bj. 2010 „Aquila Nera“ (schwarzer Adler)
Bellagio
Hersteller Moto Guzzi
Verkaufsbezeichnung Bellagio
Produktionszeitraum 2007 bis 2014
Klasse Motorrad
Bauart Cruiser
Motordaten
luft-/ölgekühlter V-Motor mit zwei Zylindern
Hubraum (cm³) 936
Leistung (kW/PS) 55 / 75 bei 7200 min−1
Drehmoment (N m) 78 bei 6000 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 204
Getriebe 6 Gänge
Antrieb Kardanantrieb
Bremsen Doppelscheibenbremse mit Vierkolbensattel Ø 320 mm vorn, Scheibenbremse mit Zweikolbensattel Ø 282 hinten
Radstand (mm) 1560
Maße (L × B × H, mm): 2253 × 820 × 1130
Sitzhöhe (cm) 76–78
Leergewicht (kg) 237 (fahrfertig)
Vorgängermodell California 1100

Die Bellagio ist ein Motorrad des italienischen Motorradherstellers Moto Guzzi, das von 2007[1] bis 2014 in Mandello del Lario produziert wurde. Benannt ist der Cruiser nach dem Badeort Bellagio am Comer See.

Technische Daten

Antrieb

Der luft-/ölgekühlte, längs eingebaute Zweizylinder-V-Motor der Bellagio hat, wie alle V-Motoren von Moto Guzzi seit 1967, einen Zylinderwinkel von 90 Grad. Er basiert auf dem Aggregat der Norge 1200 von 2006 – der Kolbenhub des Viertaktmotors wurde lediglich von 81,2 auf 66 mm verkürzt, bei unveränderter Bohrung von 95 mm Durchmesser. Der Hubraum wurde somit von 1151 auf 936 cm³ verkleinert. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 10 : 1. Erreicht werden die Nennleistung von 55 kW (75 PS) bei einer Drehzahl von 7200 min−1 und das maximale Drehmoment von 78 Nm bei 6000 min−1. Die Ein- und Auslassventile (jeweils eins pro Zylinderkopf) werden mit Kipphebeln von einer unten liegenden, kettengetriebenen Nockenwelle über Stoßstangen gesteuert.

Die charakteristische Auspuffanlage mit einem Schalldämpferpaar auf der linken Seite besteht aus Edelstahl und hat einen Drei-Wege-Katalysator mit zwei Lambdasonden, die Schadstoffwerte unterschreiten die Grenzwerte der Abgasnorm Euro-3. Der Kraftstofftank fasst 19 Liter, davon sind 4 Liter Reserve.

Rahmen und Fahrwerk

Der Rahmen der Bellagio ist ein Brückenrahmen aus Stahlrohr mit mittragender Motor-Getriebe-Einheit.

Das Vorderrad wird in einer hydraulisch gedämpften Teleskopgabel mit 45 mm Standrohrdurchmesser geführt. Sowohl Federvorspannung als auch Zug- und Druckstufendämpfung sind einstellbar[2]. Der Federweg beträgt 140 mm.

Hinten hat die Bellagio eine Einarmschwinge mit progressiver Umlenkung und Zentralfederbein; der Federweg beträgt 120 mm. Sowohl Federvorspannung (über ein einfach zu bedienendes Handrad) als auch Zugdämpfung sind einstellbar. Die Kraft wird über eine in die Einarmschwinge integrierte Kardanwelle mit zwei Gelenken und einer Momentabstützung an das Hinterrad übertragen. Diese von Moto Guzzi als CARC (italienisch Cardano Reattivo Compatto) bezeichnete Konstruktion wurde 2005 mit der Breva V 1100[3] eingeführt. Das System ähnelt dem Paralever von BMW.

  • CARC-Einarmschwinge
    CARC-Einarmschwinge

Bremsen

Das Vorderrad hat eine Doppelscheibenbremse mit gelochten, halb schwimmend gelagerten Stahlscheiben mit 320 mm Durchmesser und radial fest montierten Vierkolbenzangen. Am Hinterrad sind eine gelochte Scheibe mit 282 mm Durchmesser und eine schwimmend gelagerte Doppelkolbenzange montiert. Die Bremsleitungen sind stahlummantelt. Ein Antiblockiersystem ist nicht erhältlich.

Commons: Moto Guzzi Bellagio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Deutsche Moto Guzzi Homepage Deutschland
  • Deutsche Moto Guzzi Homepage Österreich
  • Deutsche Moto Guzzi Homepage Schweiz
  • Offizielles Video auf YouTube, 2007

Einzelnachweise

  1. Fahrbericht Moto Guzzi Bellagio – La Dolce Vita. MOTORRAD (Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG), 9. Mai 2007, abgerufen am 9. Mai 2022. 
  2. MOTO GUZZI Bellagio Bedienungsanleitung. August 2005, abgerufen am 9. Mai 2022. 
  3. Top-Test Moto Guzzi Breva V 1100. MOTORRAD (Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG), 21. Juni 2005, abgerufen am 27. April 2022. 
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