Manmodi

Buddhistische Höhlenklöster bei Junnar

Die ungefähr 30 Manmodi-Höhlen bildeten ehemals eine Gruppe von drei nahe beieinander liegenden buddhistischen Höhlenklöstern in den südlichen Außenbezirken der Stadt Junnar im Distrikt Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra. Im Einzelnen handelt es sich um das Bhutalinga-, das Amba-Ambika- und das Bhimasankar-Kloster.

Lage

Die etwa 150 m über der Talsohle und insgesamt ca. 900 m hoch gelegenen Manmodi-Höhlen sind zumeist nach Süden orientiert; sie befinden sich in drei nahe beieinander liegenden basaltischen Felswänden etwa 4 km (Fahrtstrecke) südlich von Junnar.

Datierung

Die der Hinayana-Strömung des Buddhismus zuzurechnenden Höhlen stammen aus der Zeit zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jahrhundert n. Chr.

Klöster

Bhutalinga-Kloster

Die Chaitya-Halle ist der bedeutendste Bau des Klosters. Bemerkenswert und in seiner Art in Indien äußert selten sind der Rundbogen über dem Eingang (vgl. Lomas-Rishi-Höhle in Bihar), das darüber befindliche tympanon-artige Relieffeld mit einem zentralen Gajalakshmi-Motiv und seitlichen Tänzerinnen oder „Schönen Mädchen“ (surasundaris) sowie der von einem Kielbogen überhöhte chandrasala-Bogen mit zwei seitlichen Figuren und jeweils einer Zierstupa. Der äußere Rahmen beinhaltet insgesamt 11 chandrasala-Blendfenster, die hier nur noch als Ziermotiv gemeint sind. Das von seitlichen Pfeilern mit achteckigem Querschnitt getragene Innere der Halle beinhaltet eine schmucklose Stupa (dagoba). Chandrasala-Motive finden sich auch über den Eingängen zu den Wohnhöhlen (viharas) der Mönche.

  • Portal der Chaitiya-Halle
    Portal der Chaitiya-Halle
  • dto., Details
    dto., Details
  • Inneres der Chaitiya-Halle
    Inneres der Chaitiya-Halle
  • Mönchszellen
    Mönchszellen

Amba-Ambika-Kloster

Bedeutendster Bauteil des Amba-Ambika-Klosters ist die Gestaltung der – nach erhaltenen Resten restaurierten – Fassade der Chaitya-Halle. Deren Säulen ruhen auf abgetreppten Plinthen, über denen jeweils kissenartige Elemente die eigentlichen Schäfte tragen; in den Kapitellzonen wiederholt sich in umgekehrter Reihenfolge die untere Konstellation. Die eigentliche Halle ist wegen Rissen im Felsgestein unvollendet geblieben. Links neben der Fassade befindet sich ein Votivstupa.

  • Fassade der Chaitiya-Halle
    Fassade der Chaitiya-Halle
  • Unvollendete Chaitiya-Halle
    Unvollendete Chaitiya-Halle

Bhimasankar-Kloster

Die Stützen der ornament- und figurenlosen Fassade des Bhimasankar-Klosters könnten als Vorbilder für die Restaurierung der Stützelemente des Amba-Ambika-Klosters gedient haben. In der Nähe zweier Zisternenbecken erscheinen zwei Inschriften; eine davon erwähnt den Herrschernamen Nahapana.

  • Fassaden
    Fassaden
  • Fassade der Chaitiya-Halle
    Fassade der Chaitiya-Halle

Literatur

  • James Fergusson und James Burgess: The Cave Temples Of India. 1880 S. 258f (Reprint 2010)
Commons: Manmodi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Manmodi-Höhlenklöster – Fotos + Infos (englisch)
  • Bhutalinga-Höhlenkloster – Fotos + Infos (englisch)

19.18583333333373.884166666667Koordinaten: 19° 11′ N, 73° 53′ O