Die Liste von Untertagedeponien umfasst stillgelegte, in Betrieb genommene und in Bau befindliche untertägige Deponien für giftige und radioaktive Materialien weltweit. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Inhaltsverzeichnis
1Liste
1.1Australien
1.2Deutschland
1.2.1Baden-Württemberg
1.2.2Hessen
1.2.3Niedersachsen
1.2.4Nordrhein-Westfalen
1.2.5Sachsen-Anhalt
1.2.6Thüringen
1.3Finnland
1.4Frankreich
1.5Schweden
1.6Tschechien
1.7Vereinigte Staaten von Amerika
2Einzelnachweise
Liste
Australien
Name
Ort
Beschreibung
Bild
Radium Hill
110 Kilometer südwestlich von Broken Hill
Schwach radioaktive Abfälle in ehemaligem Uranbergwerk, die von 1981 bis 1998 eingelagert wurden.[1]
Deutschland
1994 wurden laut „Länderarbeitsgemeinschaft Abfall“ rund zwei Millionen Tonnen „bergbaufremder Rückstände“ in bundesweit 27 Bergwerken deponiert.[2]
Baden-Württemberg
Name
Ort
Beschreibung
Bild
Steinsalzbergwerk Heilbronn
Heilbronn
Betreiber sind die Südwestdeutsche Salzwerke. Seit 1987 werden jährlich 800.000 Tonnen Sondermüll toxische Materialien eingelagert. 2.292 Tonnen radioaktiv strahlender Müll.[3]
Hessen
Name
Ort
Beschreibung
Bild
Untertagedeponie Herfa-Neurode
Heringen
Industrieabfälle aus Europa und den USA, darunter Arsenfässer, quecksilberbelastete Erde, Aluminium-Filterstäube. Insgesamt rund 2,7 Millionen Tonnen mit Stand 2019.[4]
Niedersachsen
Name
Ort
Beschreibung
Bild
Schachtanlage Asse
Wolfenbüttel
Einlagerung radioaktiver Materialien von 1965 bis 1978. Die Bergung der 126.000 Fässer wird mehrere Milliarden Euro kosten.[5][6]
Erkundungsbergwerk Gorleben
Gorleben
Diente nur der Erkundung, ob die Lagerung radioaktive Stoffe sicher wäre.[7]
Schacht Konrad
Salzgitter
Für radioaktive Stoffe projektiert.[8]
Kaliwerk Thiederhall
Salzgitter
Einlagerung von flüssigen Produktionsabfällen von Volkswagen von 1975 bis 1990.[9]
Zwischen der Mitte der 1980er Jahre und 2006 wurden rund 1,6 Mio. Tonnen industrielle Abfälle untertägig in 11 Steinkohlenbergwerken des Ruhrgebietes eingebracht.[11] Der B.U.N.D. kritisiert die Risiken: „Neben Rückständen aus Steinkohlenfeuerungsanlagen wurden insbesondere hochgiftige Filterstäube und Rauchgasreinigungsrückstände aus Hausmüllverbrennungsanlagen, Filterstäube aus Klärschlammverbrennungsanlagen, Gießereialtsande und Strahlmittelrückstände eingesetzt. (...) Der BUND äußerte schon in den 1990er Jahren erhebliche Zweifel an der Langzeitsicherheit des Bergversatzes. Dies auch, weil damals keine objektives und transparentes Prüf- und Genehmigungsverfahren garantiert war. (...) Immerhin erreichte der BUND, dass 2002 von Umweltminister Jürgen Trittin die Bergversatzverordnung erlassen wurde. Danach wurden keine neuen Genehmigungen mehr erteilt.“[12]
Name
Ort
Beschreibung
Bild
Zeche Haus Aden/Zeche Monopol
Bergkamen
Von 1992 bis 1998. Sondermüll und andere bergbaufremde Reststoffe.[12][11]
In Betrieb seit 1999. Deponie in 650 m Tiefe. Radioaktive Abfälle aus neun mit militärischen Aufgaben befassten US-Anlagen (Rocky Flats, Los Alamos National Laboratory, Idaho National Laboratory, Hanford Site u. a.).
Einzelnachweise
↑M. Mcleary: Radium Hill Uranium Mine and Low level Radioactive Waste Repository Management Plan Phase 1 – Preliminary Investigation 2004. (PDF; 4,7 MB) In: South Australia Department of Primary Industry and Resources. 2004, archiviert vom Original am 4. August 2008; abgerufen am 14. Februar 2011 (englisch).
↑Sondermüll. Ab ins Bergwerk. Focus Magazin, Nr. 7 (1995), 13. November 1995
↑Zeitbombe unter Tage. Telepolis, 17. November 2013
↑ Ludger Fittkau: Weltgrößte Untertage-Giftmüll-Deponie – Die dunkle Seite des „Monte Kali“. Deutschlandfunk, 14. April 2019
↑Andre Dolle: Bergung des Asse-Atommülls wird 350 Millionen Euro teurer. 8. Juni 2020, abgerufen am 8. Juni 2021 (deutsch).
↑NDR: Asse: Begleitgruppe kritisiert Rückholpläne. Abgerufen am 8. Juni 2021.
↑Bergwerk Gorleben wird geschlossen. bmu.de, 17. September 2021, abgerufen am 17. September 2021.
↑ abcdefghijkl ahu AG: Gutachten zur Prüfung möglicher Umweltauswirkungen des Einsatzes von Abfall- und Reststoffen zur Bruchhohlraumverfüllung in Steinkohlenbergwerken in Nordrhein-Westfalen. Kurzfassung. September 2018
↑ abcdefghijkl BUND Nordrhein-Westfalen: Gift im Schacht.
↑Annahme- und Anlieferungsbedingungen Untertage-Verwertung Bernburg (Stand: 1. Dezember 2020).
↑Annahme- und Anlieferungsbedingungen Untertage-Verwertung Zielitz (Stand: 1. Dezember 2020).