Landschöffe

Als Landschöffe oder Landesschöffe (fnhd. Landscheffe, Landschepfe)[1] wurden die Schöffen an einem Landgericht bezeichnet, die dem Schultheiß oder Landvogt beigeordnet waren.[2][3][4] Das Landgericht war, im Unterschied zum Stadtgericht, das für eine Grafschaft zuständige Hochgericht und sprach Landesrecht.

Der Begriff wurde auch allgemein für den Beisitzer eines Gerichtes auf dem Lande bzw. eines Dorfgerichts verwendet,[5] aber auch in der Zentgerichtsbarkeit (Zentschöffen).[6]

Literatur

  • Landschöffe. In: Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 8, Heft 4 (bearbeitet von Heino Speer u. a.). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1987, ISBN 3-7400-0007-4 (adw.uni-heidelberg.de). 
  • Gabriele von Olberg: Schöffen, Schöffengericht, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte IV, Sp. 1463 ff.

Einzelnachweise

  1. landscheffe Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, abgerufen am 6. November 2023.
  2. vgl. beispielsweise Geschichte. Amtsgericht Otterndorf, abgerufen am 6. November 2023.
  3. Erich Sandow: Das Halle-Neumarkter Recht. Deutschrechtliche Forschungen, herausgegeben von Guido Kisch, Heft 4. Stuttgart, W. Kohlhammer, 1932.
  4. Friedrich Julius Kuhns: Geschichte der Gerichtsverfassung und des Prozesses in der Mark Brandenburg vom X. bis zum Ablauf des XV. Jahrhunderts. 1867, S. 37.
  5. Melanie Julia Hägermann: Das Strafgerichtswesen im kurpfälzischen Territorialstaat. Entwicklungen der Strafgerichtsbarkeit in der Kurpfalz, dargestellt anhand von ländlichen Rechtsquellen aus vier rechtsrheinischen Zenten. Univ.-Diss. Würzburg, 2002, S. 395 ff., 408. Volltext.
  6. Melanie Julia Hägermann: Das Strafgerichtswesen im kurpfälzischen Territorialstaat, S. 68 ff.