Ladislav Heller

Heller 1961

Ladislav Heller (* 15. Oktober 1938) ist ein ehemaliger tschechoslowakischer Radrennfahrer.

Heller war tschechoslowakischer Staatsamateur beim Radsportklub Slavoj Terezín und hatte Schweißer gelernt. Nachdem er 1960 tschechoslowakischer Meister im Straßeneinzel geworden war, wurde er international durch seine vier Starts bei der Drei-Länder-Etappenfahrt Internationale Friedensfahrt bekannt. Der tschechoslowakische Radsportverband nominierte den 1,76 m großen Heller erstmals 1961. Bei seinem Debüt sorgte er auf der zehnten Etappe nach Karlsbad für den einzigen tschechoslowakischen Sieg auf der 1961er Tour. Im späteren Verlauf der Fahrt schied Heller jedoch wegen eines bei einem Sturz erlittenen komplizierten Beinbruchs aus. Nachdem er 1962 nicht für die Friedensfahrt berücksichtigt worden war, ging er 1963 wieder an den Start und wurde in der Einzelwertung als zweitbester Tschechoslowake 28. Seine erfolgreichste Friedensfahrt bestritt Heller 1964. Wie 1961 gewann er erneut die Etappe nach Karlsbad und wurde am Ende Zehnter, elf Minuten hinter dem Tourgewinner und Teamkollegen Jan Smolík. Seine vierte und letzte Friedensfahrt bestritt Heller 1965. Er gewann im Spurt aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus die vierte Etappe und sicherte sich damit den sechsten Platz im Einzelklassement. Als Gesamt-Vierzehnter schied er auf den 10. Etappe in den slowakischen Tatrabergen erneut nach Sturz und Beinbruch aus. Heller sollte auch an der Friedensfahrt 1966 teilnehmen, er sagte aber kurz vor Rennbeginn wegen Formschwäche ab. 1964 wurde er Zweiter der ČSSR-Rundfahrt.

Anfang der 1970er-Jahre wurde er in der Nähe von Terezín (Theresienstadt) von einem Zug überrollt und starb. In Erinnerung an den ebenfalls verstorbenen tschechoslowakischen Radrennfahrer Jaroslav Menhart wird alljährlich im Frühjahr im tschechischen Třebušín das Menhart-Heller-Gedächtnis-Radrennen veranstaltet.

Literatur

  • Klaus Ullrich: Jedesmal im Mai. Sportverlag Berlin, 1987, ISBN 3-328-00177-8. 
  • Porträt bei www.radsportseiten.net
  • Osobnosti českého sportu (34.) - Jan Smolík – Tod von Ladislav Heller
  • Heller-Gedächtnisrennen in Třebušín
Tschechische / Tschechoslowakische Meister im Straßenrennen

1931 Karel Frič | 1932, 1935 František Haupt | 1933, 1936 Josef Lošek | 1934 Miroslav Krbec | 1937 Miloslav Loos | 1938–1940, 1945 Otakar Rozvada | 1942 Zdenek Kovanda | 1943 Josef Veselý | 1944 Josef Holubec | 1946–1953, 1955 Jan Veselý | 1954 Josef Křivka | 1959 Miroslav Mareš | 1960 Ladislav Heller | 1962, 1967 Jaroslav Kvapil | 1963 Zdeněk Hasman | 1964 Daniel Gráč | 1966 Jiří Háva | 1968 Jaromir Fridrich | 1969 Petr Hladík | 1970 Rudolf Labus | 1971 Ján Svorada | 1972 Petr Matoušek | 1973, 1982 Miloš Hrazdíra | 1974 Vlastimil Moravec | 1975 Pavol Gálik | 1976 Milan Garstka | 1977 Luděk Mráz | 1978, 1980–1981,1983 Jiří Škoda | 1984, 1986, 1988, 1992 Luděk Štyks | 1985 Vladimir Rucki | 1987 Václav Toman | 1989 Miloslav Vašíček | 1990 Jan Vašek | 1991 Roman Kreuziger | 1993–1994 Lubor Tesař

Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben.

Personendaten
NAME Heller, Ladislav
KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 15. Oktober 1938