Kleinwinkelstreuung

Kleinwinkelstreuung oder -beugung (KWS, engl. small-angle scattering, SAS) ist eine physikalische Messtechnik zur Untersuchung von Strukturen, deren Abmessungen relativ groß sind gegenüber der Wellenlänge der eingesetzten Strahlung.

Gebeugt wird

  • Röntgenstrahlung (small-angle x-ray scattering, SAXS) oder
  • Neutronenstrahlung (SANS).

Grundlagen

Streuvektor

Bei elastischer Streuung hat der Streuvektor den Betrag

q = 4 π λ sin θ 2 , {\displaystyle q={\frac {4\pi }{\lambda }}\sin {\frac {\theta }{2}},}

mit

  • dem Streuwinkel θ {\displaystyle \theta } zwischen dem einfallenden und dem konkret betrachteten gebeugten Strahl
  • der Wellenlänge λ {\displaystyle \lambda } der verwendeten Strahlung; sie ist typischerweise von ähnlicher Größenordnung wie in der regulären Röntgen- oder Neutronenbeugung, also einige Ångström, vergleichbar zwischenatomaren Abständen.

Für kleine Winkel θ {\displaystyle \theta } (von circa 10 {\displaystyle 10^{\circ }} bis zu mehrere Größenordnungen darunter) wird auch q sehr klein und ermöglicht damit die Untersuchung relativ großer Strukturen. Auf dieser Skala kann das untersuchte Medium in Kontinuumsnäherung durch eine Streulängen-Dichtefunktion beschrieben werden.

Varianten

Eine Variante der Kleinwinkelstreuung ist die Kleinwinkelstreuung unter streifendem Einfall.

Literatur

  • L. A. Feigin, D. I. Svergun: Structure Analysis by Small-Angle X-Ray and Neutron Scattering. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-1-4757-6624-0. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4164178-4 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh87005329