Hans Ruser

Kapitän Hans Ruser

Hans Ruser (* 2. Juni 1862 in Burg auf Fehmarn, Herzogtum Holstein; † 5. April 1930 in Hamburg) war ein deutscher Kapitän und Polarforscher.

Leben

Hans Ruser war das jüngste von elf Kindern von Ludwig August Ruser (1819–1897) und Maria Dorothea geb. Erichsen (1821–1903). Er war mit Annemarie Bruhn (* 1881) verheiratet. Hans Ruser war Kapitän der Gauß während der deutschen Gauß-Expedition 1901–1903 unter Erich von Drygalski. Für diese Leistung wurde er 1904 von Kaiser Wilhelm II. mit dem Roten Adlerorden ausgezeichnet. Er war Kommodore der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft und Kapitän der Vaterland. Hans Ruser war mit dem Generaldirektor der HAPAG Albert Ballin befreundet. Im Frühjahr 1919 wurde er zum Chef der deutschen Einwanderungsbehörde ernannt. Hans Rusers letzte Dienstfahrt war im März 1921 die Überführung der für die HAPAG gebauten Bismarck von Hamburg nach Southampton, wo sie als Majestic in den Besitz der White Star Line überging. Vor 1922 kaufte er sich als Partner in die 1789 gegründete Weinhandlungsfirma Wergans & Ahrens ein.

Ehrungen

  • Kap Ruser, gelegen 49° 25′ 42″ S, 69° 54′ 51″O auf Kerguelen, (heute Pointe Bass) wurde nach Hans Ruser benannt.[1]
  • Das 1964 gebaute Cuxhavener Lotsenversetzschiff erhielt Hans Ruser zu Ehren den Namen Commodore Ruser.

Trivia

Hans und Annemarie Rusers Sohn, der am 4. April 1905 in Hamburg geborene Dr. oec. publ. Hans Ruser, wurde im Marienburg-Prozess 1936 wegen Homosexualität zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde jedoch gegen Auflagen ausgesetzt.[2]

  • Die im Eis eingeschlossene Gauß am 29. März 1902. Dieses aus einem Fesselballon aufgenommene Foto ist die erste Luftaufnahme in der Antarktis.
    Die im Eis eingeschlossene Gauß am 29. März 1902. Dieses aus einem Fesselballon aufgenommene Foto ist die erste Luftaufnahme in der Antarktis.
  • Die Vaterland als Leviathan
    Die Vaterland als Leviathan

Quellen

  • Stammbaum von Karin Bromann bei GeneaNet
  • Artikel GERMANY IN PERIL, SAYS CAPTAIN RUSER vom 16. Oktober 1922 in der New York Times

Einzelnachweise

  1. Pointe Basse auf geonames.org, abgerufen am 11. August 2017
  2. Gottfried Lorenz: Der Marienburg-Prozeß 1936. Das Ende eines Hamburger Homosexuellen-Lokals. In: Töv, di schiet ik an: Beiträge zur Hamburger Schwulengeschichte. LIT Verlag, Münster 2013, ISBN 978-3-643-12173-8, S. 88–101 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
Normdaten (Person): GND: 1194241328 (lobid, OGND, AKS) | Wikipedia-Personensuche | | Anmerkung: viaf:316011996 mischt mit einer weiteren Person (Stand: September 2021)
Personendaten
NAME Ruser, Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kapitän und Polarforscher
GEBURTSDATUM 2. Juni 1862
GEBURTSORT Burg auf Fehmarn, Deutschland
STERBEDATUM 5. April 1930
STERBEORT Hamburg, Deutschland