Hamburg Triathlon
World Triathlon Hamburg | |
Austragungsort | Hamburg Deutschland Deutschland |
Erste Austragung | 2002 |
Veranstalter | Deutsche Triathlon Union e.V. |
Rekorde | |
Distanz | 750 m 20 km |
Streckenrekord | Männer: 50:03 min, 2024 Australien Matthew Hauser Frauen: 55:19 min, 2024 Frankreich Cassandre Beaugrand |
Website | Offizielle Website |
Der SUZUKI World Triathlon Hamburg powered by HAMBURG WASSER (2002 bis 2006 Holsten City Man, 2007 bis 2008 Hamburg City Man, 2009 bis 2012 Dextro Energy World Triathlon Hamburg, 2015 Feuer und Flamme World Triathlon Hamburg) ist eine seit 2002 alljährlich in Hamburg stattfindende Triathlon-Veranstaltung, die mit über 10.000 Startern und über 250.000 Zuschauern an den beiden Wettkampftagen zusammen neben dem London Triathlon der größte Triathlon-Wettkampf der Welt ist und als weltweit einziger Triathlon seit 2002 ununterbrochen als ITU World Cup fungiert bzw. seit 2009 der ITU World Championship Series angehört. In den Jahren 2007, 2013, 2014 und 2015 wurde die Veranstaltung, die 2014 und 2015 der Triathlon mit dem höchsten Preisgeld in Deutschland war, von den Lesern der Special-Interest-Zeitschrift Triathlon zum „Rennen des Jahres“ gewählt.[1]
Betreiber des Triathlons ist die Deutsche Triathlon GmbH. Die ursprüngliche Betreibergesellschaft Upsolut Event GmbH wurde zum 1. Januar 2008 von der Groupe Lagardère übernommen, die es 2013 in Lagardère Unlimited Events Germany GmbH umbenannten.[2][3] Im Januar 2016 übernahm die World Triathlon Corporation, die zur Wanda Group gehört, das Unternehmen und verschmolz es mit seiner Tochtergesellschaft Ironman Germany GmbH.[4]
Geschichte
- 2002
Am 7. September 2002 fiel am Alsteranleger erstmals mitten im Zentrum einer deutschen Großstadt der Startschuss zu einem Triathlon: dem Hamburg City Man. Mit über 2000 Teilnehmern war der Hamburg City Man gleich bei seinem Debüt der größte Triathlon Deutschlands. Die Chance, die Innenstadt einer Millionenstadt für ein Wochenende voll dem Triathlon zu widmen, lieferte die Bewerbung der Hansestadt für die Olympischen Spiele 2012. Der organisatorische Aufwand brachte neue Dimensionen in die Sportart in Deutschland: Zwei Kilometer Teppich wurden allein auf dem Ballindamm für die Wechselzone der 2500 Breitensportler ausgerollt. Die Profi-Triathleten hatten einen kürzeren Weg: ihr Parc ferme befand sich direkt auf dem Rathausmarkt. Der Schwimmstart erfolgte vom Jungfernstieg vor dem Alsterhaus, durch die Kennedybrücke hindurch in die Außenalster und zurück. Die Stars hatten einen Kurs mit acht Rad- und vier Laufrunden in der Innenstadt zurückzulegen, die Polizei zählte samstags beim Rennen der Frauen 100.000 und sonntags bei den Männern sogar 150.000 Zuschauer. Für die Breitensportler war dagegen eine Sightseeing-Tour durch die Speicherstadt, am Hafen entlang, über die Elbchaussee bis Blankenese und zurück über die Reeperbahn abgesperrt, die je nach Teilnahme an Sprint- oder Kurzstrecke ein- bzw. zweimal zu durchfahren war. Die Laufstrecke führte an der Außenalster entlang, das Ziel lag wie bei der Elite auf dem Rathausmarkt. Rund die Hälfte der Teilnehmer gab bei der Anmeldung an, erstmals an einem Triathlon teilzunehmen.[5]
- 2003
Bei der zweiten Auflage im Folgejahr gingen bereits 4597 Anmeldungen ein – Hamburg wurde damit in Bezug auf Teilnehmerzahlen die Nummer drei weltweit hinter dem London Triathlon und Chicago, in Bezug auf die Zuschauerzahlen, die noch einmal gesteigert werde konnten, die Nummer eins. Weitere 270.000 Zuschauer schauten sich einer zweieinhalbstündigen TV-Bericht im NDR Fernsehen an. Kritik lieferte die Streckenführung für die Breitsportler: Die enge und regennasse Radstrecke, die jetzt durch den Freihafen an den Elbdeich im Osten und über den Großmarkt wieder zurück führte, sorgte für brenzlige Situationen und verfügte dazu noch über zwei längere Kopfsteinpflasterpassagen.[6]
- 2007
2007 war dann der Höhepunkt: erstmals fanden in Deutschland Triathlon-Weltmeisterschaften statt. Bereits 1993 war eine Ausrichtung in Nürnberg in Planung gewesen, wurde aber wegen der Nähe zu NS-Schauplätzen dann nach Manchester vergeben. 1999 war die WM zunächst nach Immenstadt vergeben gewesen, nach der Rücknahme deren Angebots wegen nicht erfüllter finanziellen Zusagen war zunächst im Münchner Olympiapark, dann an der Ruderregatta in Oberschleißheim umgeplant und wurde dann kurzfristig in Montreal ausgerichtet.[7] Die Polizei sprach von insgesamt 600.000 Zuschauern an den jetzt drei Wettkampftagen und Daniel Unger, der als erster Deutscher Weltmeister über die Olympische Distanz wurde, setzte das i-Tüpfelchen.[8] Neben der Elite wurden gleichzeitig Weltmeister in den Altersklassen geehrt, Teilnehmer aus 72 Nationen waren vertreten, alleine aus Großbritannien waren 500 Starter dabei.[9]
- 2009
2009 waren dann unter dem neuen Namen Dextro Energy World Triathlon Hamburg 9000 Breitensportler wieder an zwei Tagen über die Sprint- und Olympiadistanz dabei. 2013 wurde erstmals neben den Elite-Rennen im Weltcup die Weltmeisterschaft im Mixed Relay in Hamburg ausgetragen. Bei diesem Format, in dem seit 2009 Weltmeister geehrt werden und für das das IOC 2013 die Aufnahme in das Programm Olympischer Sommerspiele beschloss,[10] treten Teams aus je zwei Frauen und Männern zusammen, jedes Mitglied absolviert nacheinander einen Super-Sprint aus 250 m Schwimmen, 6,6 km Radfahren und 1,6 km Laufen. Anja Knapp, Jan Frodeno, Anne Haug und Franz Löschke ließen sich unter dem Jubel der Zuschauer beim Heimsieg als Weltmeister ehren.[11]
Auch 2014 und 2015 wurde die Weltmeisterschaft im Mixed Relay in Hamburg ausgetragen,[12][13] 2016 findet diese erneut in Hamburg statt. 2015 wurde vor dem Hintergrund der Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024 einmalig Feuer und Flamme World Triathlon Hamburg als Veranstaltungsname gewählt.
Mit insgesamt 240.000 US-Dollar Preisgeld (je 85.000 US-Dollar für Männer und Frauen sowie 70.000 US-Dollar Mixed Relay) war der Hamburg Triathlon 2014 und 2015 der höchstdotierte Wettkampf in Deutschland. Insgesamt standen jeweils 10.560 Teilnehmer am Start.[14][15]
Siegerliste
Sprintdistanz
Seit 2012 wird das Rennen der ITU World Championship Series auf der Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen) ausgetragen.
Datum/Jahr | Männer | Frauen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Erster Platz | Zweiter Platz | Dritter Platz | Erster Platz | Zweiter Platz | Dritter Platz | |
13. Juli 2024 | Australien Matthew Hauser | Portugal Vasco Vilaça | Frankreich Pierre Le Corre | Frankreich Cassandre Beaugrand -3- | Deutschland Lisa Tertsch | Vereinigtes Konigreich Beth Potter |
15. Juli 2023 | Neuseeland Hayden Wilde -2- | Portugal Vasco Vilaça | Vereinigtes Konigreich Alex Yee | Frankreich Cassandre Beaugrand -2- | Vereinigtes Konigreich Beth Potter | Deutschland Laura Lindemann |
9. Juli 2022 | Neuseeland Hayden Wilde | Australien Matthew Hauser | Marokko Jawad Abdelmoula | Bermuda Flora Duffy -2- | Vereinigtes Konigreich Beth Potter | Deutschland Lisa Tertsch |
18. Sep. 2021 | Deutschland Tim Hellwig | Frankreich Paul Georgenthum | Frankreich Léo Bergère | Deutschland Laura Lindemann | Neuseeland Nicole Van Der Kaay | Vereinigte Staaten Summer Rappaport |
5. Sep. 2020 | Frankreich Vincent Luis -2- | Portugal Vasco Vilaça | Frankreich Léo Bergère | Vereinigtes Konigreich Georgia Taylor-Brown | Bermuda Flora Duffy | Deutschland Laura Lindemann |
7. Juli 2019 | Frankreich Vincent Luis | Spanien Mario Mola | Spanien Javier Gómez Noya | Vereinigte Staaten Katie Zaferes -2- | Vereinigtes Konigreich Jessica Learmonth | Vereinigtes Konigreich Georgia Taylor-Brown |
14. Juli 2018 | Spanien Mario Mola -3- | Frankreich Vincent Luis | Sudafrika Richard Murray | Frankreich Cassandre Beaugrand | Deutschland Laura Lindemann | Vereinigte Staaten Katie Zaferes |
15. Juli 2017 | Spanien Mario Mola -2- | Australien Jacob Birtwhistle | Neuseeland Ryan Sissons | Bermuda Flora Duffy | Australien Ashleigh Gentle | Deutschland Laura Lindemann |
16. Juli 2016 | Spanien Mario Mola | Australien Jacob Birtwhistle | Spanien Fernando Alarza | Vereinigte Staaten Katie Zaferes | Niederlande Rachel Klamer | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen |
18. Juli 2015 | Frankreich Vincent Luis | Spanien Javier Gómez Noya | Spanien Mario Mola | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen -2- | Vereinigtes Konigreich Vicky Holland | Vereinigtes Konigreich Non Stanford |
12. Juli 2014 | Vereinigtes Konigreich Alistair Brownlee | Frankreich Vincent Luis | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee | Vereinigte Staaten Gwen Jorgensen | Australien Emma Jackson | Kanada Kirsten Sweetland |
20. Juli 2013 | Vereinigtes Konigreich Jonathan Brownlee (SR) | Vereinigtes Konigreich Alistair Brownlee | Spanien Javier Gómez Noya | Deutschland Anne Haug | Vereinigtes Konigreich Non Stanford | Vereinigtes Konigreich Jodie Stimpson |
22. Juli 2012 | Sudafrika Richard Murray | Spanien Javier Gómez Noya | Deutschland Steffen Justus | Australien Erin Densham (SR) | Australien Emma Moffatt | Vereinigte Staaten Sarah True |
Olympische Distanz
Von 2002 bis 2008 wurde beim Holsten City Man bzw. Hamburg City Man der ITU World Cup ausgetragen, 2007 die ITU Weltmeisterschaft und seit 2009 war das Rennen eine Station der ITU World Championship Series (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen).
Datum/Jahr | Männer | Frauen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Erster Platz | Zweiter Platz | Dritter Platz | Erster Platz | Zweiter Platz | Dritter Platz | |
17. Juli 2011 | Australien Brad Kahlefeldt | Vereinigtes Konigreich William Clarke | Frankreich David Hauss | Australien Emma Moffatt -2- | Australien Emma Jackson | Australien Emma Snowsill |
18. Juli 2010 | Spanien Javier Gomez -2- | Deutschland Jan Frodeno | Vereinigtes Konigreich Tim Don | Schweden Lisa Nordén | Australien Emma Moffatt | Irland Aileen Morrison |
26. Juli 2009 | Vereinigte Staaten Jarrod Shoemaker | Australien Brad Kahlefeldt | Russland Alexander Brjuchankow | Australien Emma Moffatt | Schweden Lisa Nordén | Schweiz Daniela Ryf |
5. Juli 2008 | Deutschland Daniel Unger -2- | Deutschland Jan Frodeno | Vereinigtes Konigreich Oliver Freeman | Deutschland Ricarda Lisk | Australien Felicity Abram | Neuseeland Debbie Tanner |
2. Sep. 2007 | Deutschland Daniel Unger | Spanien Javier Gómez | Australien Brad Kahlefeldt | Portugal Vanessa Fernandes -2- | Australien Emma Snowsill | Vereinigte Staaten Laura Bennett |
9. Sep. 2006 | Spanien Javier Gómez | Schweiz Sven Riederer | Australien Brad Kahlefeldt | Portugal Vanessa Fernandes | Neuseeland Debbie Tanner | Vereinigte Staaten Laura Bennett |
7. Aug. 2005 | Tschechien Filip Ospalý | Schweiz Reto Hug | Schweiz Sven Riederer | Neuseeland Samantha Warriner | Spanien Ana Burgos | Australien Annabel Luxford |
5. Sep. 2004 | Danemark Rasmus Henning | Tschechien Filip Ospaly | Ukraine Wolodymyr Polikarpenko | Deutschland Anja Dittmer -2- | Spanien Pilar Hidalgo | Australien Annabel Luxford |
6. Sep. 2003 | Vereinigtes Konigreich Andrew Johns | Neuseeland Bevan Docherty | Australien Brad Kahlefeldt | Deutschland Anja Dittmer | Osterreich Kate Allen | Italien Nadia Cortassa |
7. Sep. 2002 | Australien Greg Bennet | Vereinigtes Konigreich Andrew Johns | Frankreich Cedric Deanaz | Kanada Jill Savege | Vereinigte Staaten Siri Lindley | Mexiko Carla Moreno |
Staffel
Weltmeisterschaft Mixed Relay (gemischte Staffel:4 × (250 m Schwimmen, 6,6 km Radfahren und 1,6 km Laufen))
Literatur
- Silke Insel, Frank Wechsel: Triathlon World Championships Hamburg 2007. spomedis, Hamburg 2007, ISBN 978-3-936376-24-1 (eingeschränkte Vorschau).
Filme
Weblinks
- Website des ITU World Triathlon Hamburg
Einzelnachweise
- ↑ triathlon-Awards | Die Besten von kurz nach früher bis heute. In: tri-mag.de. Abgerufen am 30. Dezember 2015.
- ↑ Neuer Besitzer bei Upsolut – Cyclassics soll bleiben. In: welt.de. 12. November 2007, abgerufen am 24. Januar 2016.
- ↑ Veranstalter Upsolut ist künftig unter dem Namen Lagardère aktiv. In: rad-net.de. 20. November 2013, abgerufen am 24. Januar 2016.
- ↑ Ironman übernimmt Ausdauersparte von Lagardère. In: tri-mag.de. 21. Januar 2016, archiviert vom Original am 26. Januar 2016; abgerufen am 24. Januar 2016.
- ↑ Frank Wechsel: 2002 Premiere mit olympischen Ambitionen. In: tri-mag.de. 8. September 2002; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Frank Wechsel: Holsten City Man und Anja Dittmer begeistern. In: tri-mag.de. 7. September 2003, archiviert vom Original am 22. November 2015; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Harry Klein: Blick zurück im Zorn. In: Triathlet. Nr. 121, Februar 1999, OCLC 724506582, S. 17–19.
- ↑ Dirk Steinbach, Stefan Reckziegel: Gold-Lauf auf dem Rathausmarkt. In: Hamburger Abendblatt. 3. September 2007; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ WM-Splitter. In: Hamburger Abendblatt. 3. September 2007; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Triathlon Mixed Relay at Olympics. ITU, 17. Mai 2013, archiviert vom Original am 21. November 2015; abgerufen am 21. November 2015 (englisch).
- ↑ Nis Sienknecht: Deutschland ist Weltmeister! In: tri-mag.de. 21. Juli 2013; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Jan Sägert: Mixed-Team-WM: Großbritannien holt Gold, Deutschland Sechster. In: tri-mag.de. 13. Juli 2014; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Jan Sägert: Frankreich siegt, Team Germany verspielt Medaille. In: tri-mag.de. 19. Juli 2015; abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Pressemappe ITU World Triathlon Hamburg 2014. (PDF) Abgerufen im 1. Januar 1.
- ↑ Pressemappe Feuer und Flamme World Triathlon Hamburg 2015. (PDF) Abgerufen im 1. Januar 1.