Clemens Schrader

Clemens Schrader SJ (* 22. Dezember 1820 in Itzum bei Hildesheim; † 23. Februar 1875 in Poitiers) war ein deutscher Theologe und war als Konsultor an der Vorbereitung des Ersten Vatikanischen Konzils beteiligt.

Leben

Clemens Schrader besuchte das Gymnasium Josephinum Hildesheim und studierte von 1840 bis 1848 am Collegium Romanum (Gregoriana) u. a. bei Giovanni Perrone und Carlo Passaglia. Er trat 1848 in England in den Jesuitenorden ein und lehrte an der Gregoriana ab 1850 die Heilige Schrift und Dogmatik. Ab 1857 war er Professor für Dogmatik an der Universität Wien und nahm als Konsultor an der Vorbereitung des I. Vatikanums teil. 1870 enthob ihn die österreichische Regierung wegen seiner Ablehnung der neuen liberalen Staatsverfassung von 1867 des Amtes. Darauf lehrte er wieder am Collegium Romanum Exegese und ab 1872 am Priesterseminar Poitiers Dogmatik.

Er bereitete das Dogma über die Unbefleckte Empfängnis Mariä 1854 und das Unfehlbarkeitsdogma von 1870 mit vor. Auch gehörte er zu den Inspiratoren des Syllabus errorum von 1864.

Nachwirkung

Kardinal Walter Kasper promovierte 1961 über die Lehre von der Tradition in der Römischen Schule, zu der Schrader zählt.

Werke

  • Dionysii Petavii S. J. opus de theologicis dogmatibus, ed. Carlo Passaglia und Clemens Schrader, Bd. 1, Rom 1857
  • De Unitate Romana, 2 Bände, Freiburg Wien 1862–66
  • De triplici ordine naturali, praeternaturali et supernaturali, Wien 1864, Poitiers 1878 (2. Auflage)
  • Die Theologische Schule oder die Scholastik, Wien 1866
  • De theologia generatim, Poitiers 1874
  • De theologico testium fonte deque edito fidei testimonio seu traditione, Paris 1878.

Literatur

  • Christoph Bruns: Auf dem Weg zum Ersten Vatikanischen Konzil. Clemens Schrader als Schüler des Bischöflichen Gymnasiums Josephinum in Hildesheim und als Alumne des Germanikums in Rom. In: Jahrbuch für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 86/87 (2018/2019), 95–161.
  • Christoph Bruns: Clemens Schrader (1820–1875). Josephiner, Jesuit, Konzilstheologe. In: Bischöfliches Gymnasium Josephinum – Jahresbericht 2019/2020, Hildesheim 2020, 253–260.
  • Raimund Lachner: Schrader, Clemens. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 823–826 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Hubert ReittererSchrader Clemens. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 156 f. (Direktlinks auf S. 156, S. 157).
  • Heribert Schauf: Die Einwohnung des Heiligen Geistes. Freiburg 1941
  • Heribert Schauf: De Corpore Christi Mystico sive De Ecclesia Christi Theses. Die Ekklesiologie des Konzilstheologen Clemens Schrader. Freiburg 1959
  • Johann Friedrich von Schulte: Schrader, Clemens. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 425–427.
  • Manfred WeitlauffSchrader, Clemens. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 510 f. (Digitalisat).
Normdaten (Person): GND: 119368773 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nr95039859 | VIAF: 47569994 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schrader, Clemens
ALTERNATIVNAMEN Schrader, Clement
KURZBESCHREIBUNG deutscher Jesuit und Theologe
GEBURTSDATUM 22. Dezember 1820
GEBURTSORT Itzum
STERBEDATUM 23. Februar 1875
STERBEORT Poitiers